Parks in Berlin

"Streifzüge1"

...durch den Bezirk Tempelhof/Schöneberg

Foto: Heleen Meischner, Okt.2006

Sachs, Nelly (eigtl. Leonie)
* 10.12.1891 Berlin
* † 12.05.1970 Stockholm (Schweden)

Für ihre Werke, wie:
»Fahrt ins Staublose«, »Zeichen im Sand«, »Glühendes Rätsel«
erhielt sie 1966 den Nobelpreis für Literatur.

Einen Ausflug..., wir planen wieder einen Ausflug, zu zweit, Joe und ich. Heute wollen wir den Nelly-Sachs-Park erkunden und gleich soll es losgehen!!!

Der Nelly-Sachs-Park?
Ich wohne in der Nähe und muss sagen: Ich kenne nur die Abkürzung durch den Park, eine Verbindungsstrecke zwischen dem Bülowbogen und der Kurfürstenstraße, die zum Potsdamer Platz weist. In seiner Vielfältigkeit, mit neuen architektonischen Bauwerken bestückt, gilt er noch immer als touristische Attraktion Berlins.
Die Abkürzungsstrecke wird rechtsseitig durch eine lange Häuserzeile (1995 erbaut ) flankiert, die an Stelle einer geplanten Autobahn errichtet wurde. Soweit ich mich noch erinnern kann, hatte in den 80ern eine Bürgerinitiative den Bau der Autobahnstrecke verhindert. Auch der Park ist in dieser Zeit entstanden. Jetzt untersteht er dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Amt für Umwelt, Natur und Tiefbau.
"Heleen, wo bleibst du denn?" Joe steht hinter mir, schon fertig angezogen und zum Aufbruch bereit. Ich beeile mich und sogleich steigen wir auf unsere Räder... Es geht los!!!!
Vom Kaiser-Wilhelm-Platz in Schöneberg, gibt es eine ruhige Fahrstrecke für Fahrradfahrer, durch die Crellestraße. Mit dem PKW lohnt es sich eher von dort aus über die Hauptstraße, später Potsdamer Straße, zu fahren.
An der Yorckstraße angekommen überqueren wir diese, vorbei an einer neu installierten 'Mobil-WC' Anlage, die sogenannte "City-Toilette". Diese ist bekannt dafür, dass sie über eine behindertengerechte Ausstattung verfügt. "Gut zu wissen", sagt Joe, "denn soweit ich gehört habe, gibt es im Nelly-Sachs-Park keine Toiletten".
"Puufffffffff"........, was ist jetzt schon wieder los? Ich wende mich verwundert um: Joe hat einen 'Platten'. "Natürlich, du schon wieder", füge ich scherzhaft hinzu. Joe ist verärgert: "Die Scherben dort auf der Straße, dadurch ist es passiert! Hoffentlich gibt es im Park nicht auch noch Scherben"!
Schon von weitem, hinter dem sich auf einige Meter in der Höhe erstreckenden Viadukt der (U2) und dem roten Klinkersteingebäude der "Lutherkirche" sind die Baumwipfel des Nelly-Sachs-Parks zu erkennen.

Parkbeschreibung
Der Park liegt eher versteckt hinter dem mächtigen Viadukt der U2, dem Bülowbogen. Es waren wenige Besucher anwesend, trotz Sonnenschein und verträglichen Tages- Temperaturen.
Von der Dennewitzstraße aus führt ein ca. 1,50 m breiter Pfad ins Innere der Anlage. Ein weiterer Zugang befindet sich in der Blumenthalstraße. Der Haupteingang geht direkt von der Bülowstraße aus, mit einer Breite von ca. 3,20 m und ausgepflastert mit mittelgroßen, Betonsteinen. Sämtliche Wege sind mit Steinen befestigt, so dass selbst bei feuchtem Wetter ein gut begeh- und befahrbarer Untergrund gewährleistet ist.
In der Mitte des Parks entdecken wir einen kleinen von See von 1600 m² Größe. An den Rändern ist er dicht mit Sträuchern und Gräsern bewachsen, somit bietet er den dort ansässigen Tieren, den Enten und Schildkröten, ein Zuhause. Der See lässt sich über schmale, befestigte Pfade in Granitsteinpflaster umgehen. An einigen Wegstrecken kann man die Uferkante über vier bis fünf Stufen erreichen.
Direkt am Ende des Hauptweges gibt es die Möglichkeit, über eine Brücke eine runde Plattform zu betreten, die in den See hineinragt. Diese ist ringsherum mit einem stabilen Haltegeländer ausgestattet, in ihrer Mitte findet der Besucher auf fest installierten Sitzbänken Entspannung. Diese kleine Ruheinsel lässt sich für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Gehbehinderungen schwerlichst erreichen, eine ähnliche halbrunde Plattform auf der nördlichen Seite des Sees schafft hierfür einen Ausgleich. Der Untergrund in diesem Bereich ist kiessand befestigt und eben und scheint auch bei anhaltender Nässe noch ausreichend fest zu sein.

Die Hinterhöfe der angrenzenden Gebäude stehen mit der gesamten Anlage optisch übergangslos in Verbindung, die räumliche Trennung wird durch einen feinen Drahtzaun erzeugt. Jeder der Wohnhöfe besitzt ein eigenes Tor als Durchgang zum Park.

Es gibt einen Spielplatz mit Sandkasten und Turngeräten, eine Liegewiese, eine unter Brückenbögen versteckt liegende Anlage für Inline-Skater und ein Basket- Ball Spielfeld.

Insgesamt ließen sich bei der Begehung die verschiedenen Nutzungseben der Spiel- und Freizeitinstallationen nicht als Ganzes überschauen, denn sie liegen vereinzelt, bzw. verwinkelt auf dem Gelände.

Der Nelly- Sachs- Park ist mit einer großen Anzahl von Sitzbänken bestückt. So findet der Spaziergänger immer wieder die Möglichkeit, sich auszuruhen und zu entspannen.
Durch seine besondere Einbettung zwischen Altbestand und Neubebaung der Wohnhäuser bietet der Park seinen Besuchern ein versteckt- aber dennoch- idyllisches und ruhiges Ambiente und verfügt, trotz seiner räumlichen Begrenztheit, über einen großen Erholungswert.
Für Menschen mit Behinderungen ist er somit gut geeignet.

Piktogramme für die Barrierefreiheit im Nelly-Sachs- Park:

Zugänglich (die Anlage ist für Behinderte Menschen begeh-/befahrbar)

Eingeschränkt zugänglich ( Teilbereiche der Uferkante)

Parkplätze vorhanden (nur an den öffentlichen Straßenrändern, keine Sonderparkplätze)

WC vorhanden (in ca. 450 m Entfernung vom Park)

Begehung der Anlage

• Zugänge zur Uferkante sind nur über 5 Stufen zu erreichen, sowie die in den See hinein ragende Plattform. Ersatzweise gibt es nördlich des Sees eine zweite Plattform, die behindertenfreundlich ausgestaltet ist. Ein umlaufendes stabiles Haltegeländer in 1,50 m Höhe zum Wasser ist vorhanden, der Boden ist fest und eben, vor den Sitzbänken gibt es große Wendekreisbereiche für Rollstuhlfahrer.
• Die Wege sind mit Pflastersteinen belegt, der Hauptweg ist über 3 m breit, die Nebenwege liegen zwischen 1,20 m- 1,50 m Breite. Der Kiessandweg, ein kleiner Teil der Hauptwegeführung mit Plattform hat einen festen Untergrund und scheint auch bei Nässe mit dem Rollstuhl gut befahrbar zu sein.
• Der Park besitzt einen Spielplatz und eine Liegewiese. Zugänge und Seitenränder sind ausreichend befestigt.
• Eine Skater-Bahn und ein Basket-Ball Spielfeld sind vorhanden. Beide Spielflächenränder sind eben und besitzen einen festen Untergrund aus Steinplatten bzw. festen Boden.
• Eine behindertengerechte WC-Anlage und ein Fernsprecher befinden sich in ca. 450 m Entfernung vom Park (Goeben- /Yorckstraße).

Anfahrt
Mit dem PKW
Von der A111 auf die A100 Richtung Spandauer Damm/ Kaiserdamm bis Messedamm wechseln und weiter Richtung Kurfürstendamm/ Schönefeld fahren. An der Anschlussstelle AD Funkturm auf die A100 in Richtung Kurfürstendamm/Schönefeld wechseln. Bis zur Anschlussstelle AK Schöneberg fahren und auf die A103 in Richtung B1 Tiergarten/Sachsendamm überfahren. Am Sachsendamm links abbiegen, später Dominicusstraße, zweite Ampel rechts auf die Hauptstraße, später Potsdamer Straße. Nach ca. 2 km erreichen Sie die Bülowstraße. Rechts einbiegen, nach ca. 450 m auf der linken Seite liegt der Nelly-Sachs- Park.
Per Flugzeug/BVG
Vom Flughafen Tegel mit dem Bus 109 Richtung Zoologischer Garten fahren, bis zum Kurfürstendamm, dann in den Bus M19, Richtung Mehringdamm bis Bülowstraße fahren. Nach rechts in die Bülowstraße einbiegen, in ca. 300 m liegt der Nelly-Sachs- Park auf der linken Seite. Fahrtzeit ca. 45 Min.
Vom Flughafen Schönefeld mit der S-Bahn (S9) Richtung Spandau bis S+U-Bhf. Alexanderplatz. Weiter mit dem Bus M48 in Richtung Potsdamer Platz bis Bülowstraße fahren. Nach rechts in die Bülowstraße einbiegen, in ca. 300 m liegt der Nelly-Sachs Park auf der linken Seite. Fahrtzeit ca. 70 Min.

Mit der Bahn/BVG
Vom Hauptbahnhof Berlin mit der S7 in Richtung Potsdamer Hauptbahnhof fahren, bis Zoologischer Garten. Weiter mit der U2 in Richtung S+U Pankow, bis Wittenbergplatz, umsteigen in den Bus M19 in Richtung Mehringdamm, am Dennewitzplatz/ Bülowstraße aussteigen. Fahrtzeit ca. 25 Min.



Nähere Umgebung Nelly-Sachs-Parks/Anreise:


Artikel: Helen Meischner 14.12.2006